Das BKE – Hilfe zur Selbsthilfe
Was ist das BKE und wofür tritt es ein?
Das BKE (Blaues Kreuz in der Evangelischen Kirche) ist seit über 100 Jahren Teil der Suchthilfe in Deutschland und bietet Unterstützung nach dem Prinzip der „Hilfe zur Selbsthilfe“ an. Wir sind eine bundesweit tätige Organisation der Sucht-Selbsthilfe, geprägt durch das Prinzip des Miteinanders. Unser Motto: „Nicht einsam – gemeinsam!“ Wir treten für ein selbstbestimmtes Leben ohne Suchtmittel ein.
Unsere Zielgruppe
Wir sind offen für alle Menschen – unabhängig von Nationalität, Weltanschauung, Geschlecht und Herkunft. Wir laden alle ein, unabhängig von der Art ihres Suchtmittels und ihrer Betroffenheit (Suchtkranke, Angehörige), in der Gemeinschaft unserer Selbsthilfegruppen zu einem zufriedenen Leben zu finden.
Was uns prägt: Unsere Grundsätze
Als evangelischer Verband fühlen wir uns dem diakonischen Handeln und der gleichzeitigen Annahme aller Menschen verpflichtet. Deshalb bieten wir Menschen in unseren Gruppen die Möglichkeit, sich zu entwickeln sowie Sinn und Heilung zu suchen und zu finden. Bei uns können sich alle Menschen wiederfinden, denen Lebendigkeit, Selbstbestimmung, Weiterentwicklung, Gesundheit und Gemeinschaft in Freiheit und ohne Suchtmittel wichtig sind.
Unsere Beziehungen zu unserer Umwelt
Wir arbeiten eng mit den anderen Fachverbänden der Sucht-Selbsthilfe, mit den Diakonischen Werken, den Sozialversicherungsträgern, Behörden und Ministerien, Kirchen und Gemeinden zusammen. Gemeinsam entwickeln wir neue Konzepte, Modelle und Strukturen und klären die Finanzierung. Der Austausch zwischen den nationalen Verbänden, eine Weiterentwicklung der Konzeption, nationale Hilfe und die praktische Unterstützung neuer Aktivitäten und Projekte stehen dabei im Vordergrund.
Mit unserem Engagement wollen wir in die Gesellschaft hineinwirken und ein breiteres Verständnis für Gesundheit, Lebensqualität und die Bedeutung des Miteinanders bei der Bewältigung von Suchtproblemen schaffen. Mit Entschlossenheit und Kreativität begegnen wir sozialen und gesellschaftspolitischen Veränderungen, die zu einer Benachteiligung von Suchtkranken und ihren Angehörigen führen. Auch der Blick auf die nachfolgenden Generationen ist ein Anliegen des BKE. Wir unterstützen und entwickeln daher nachhaltige Angebote für die Zielgruppe „Jugend und Sucht“.
Unser Arbeitsstil
Das BKE lebt vom Engagement, von der Überzeugung und der Motivation aller in unseren Gruppen tätigen Menschen. Wir bauen auf die Kompetenzen aller Menschen in unserem Verband.
Ehrenamtliche und hauptamtliche Mitarbeitende werden gleichermaßen wertgeschätzt. Die Unterstützung durch unsere hauptamtlichen Mitarbeitende bestärkt uns in unserer Arbeit für die Hilfesuchenden und die Gesellschaft.
Wir nehmen die Menschen, die zu uns kommen, mit all ihren Bedürfnissen und Fähigkeiten wahr, wir achten und respektieren sie und ihr Lebensumfeld, und begegnen ihnen offen und kompetent.
Wir leben und fördern eine offene Kommunikation auf allen Ebenen, sodass Vertrauen und Transparenz entstehen.
Unsere Ziele
„Herzstück“ des BKE ist der Mensch – er steht im Zentrum aller Arbeit und Gedanken der BKE-lerinnen und BKE-ler. Deshalb wollen wir in die Gesellschaft hineinwirken, um ein Leben in
- Vielfalt und Gesundheit
- Unabhängigkeit und Selbstbestimmung
- Kreativität und Sinnhaftigkeit
- Lebensfreude und Eigenverantwortung
zu ermöglichen.
Das Zusammenwirken im BKE auf allen Ebenen wollen wir kontinuierlich verbessern.
Für wen ist das BKE da?
Unser BKE ist eine von fünf bundesweit tätigen Sucht-Selbsthilfeorganisationen. Wir stehen allen Menschen zur Seite, die Rat und Hilfe suchen. Bei uns finden Menschen eine passende Unterstützung, wenn sie offen für ein gemeinschaftliches Miteinander in einem Kreis von Gleichgesinnten sind. In der Regel handelt es sich dabei um Selbsthilfegruppen, die sowohl vor Ort als auch online zugänglich sind. Unser Motto lautet: „Nicht einsam – gemeinsam!“
Alter spielt bei uns keine Rolle. In unseren Gruppen treffen sich mitunter Menschen aus mehreren Generationen. Dabei sind alle gleichermaßen wichtig für den Austausch, denn alle haben Erfahrungen gemacht, die sie zu dem Teil der Gruppe gemacht haben, der sie jetzt sind oder sein werden.
Alle Menschen mit Suchtproblemen laden wir in unsere Gruppen ein – unabhängig von der Art ihres Suchtmittels und ihrer Betroffenheit (Suchtkranke, Angehörige). In der Gemeinschaft unserer Gruppen und Gesprächskreise kannst du einen neuen Umgang mit dem Suchtmittel und den Folgen für deine Familie, Arbeitswelt, Partnerschaft und deinen Freundeskreis finden.
Wir treten für ein selbstbestimmtes Leben in Freiheit von Suchtmitteln ein.
Unter dem Dach der Diakonie ist unsere Sucht-Selbsthilfe eine dem Menschen dienende (diakonische) Hilfe. Es spielt keine Rolle, woher du kommst, welche Hautfarbe du hast, ob du männlich, weiblich oder divers bist, welcher Religion du angehörst oder welche politische Überzeugung du hast. Entscheidend ist dein Wunsch nach einem suchtmittelfreien Leben. Das führt uns zusammen. Die meisten Gruppen im BKE sind offen für alle. Es gibt jedoch auch einige Gruppen, die bestimmten Personengruppen vorbehalten sind. Hier geht es besonders um Jugend-, Frauen-, Männer- und Angehörigengruppen.
Wir sehen, dass Suchtkrankheit eine Familienkrankheit ist. Das bedeutet, dass Angehörige und speziell junge Menschen ebenso von der Sucht beeinträchtigt werden. In unserer Gesellschaft haben sie jedoch nur begrenzte Möglichkeiten, sich auszutauschen, weiterzuentwickeln und zu verändern. Aus diesem Grund haben wir im BKE spezielle Fachbereiche für junge Menschen und Angehörige etabliert. Diese Fachbereiche sind auf allen Organisationsebenen vertreten. Weitere Informationen findest du unter www.juliti.de für die Jugendarbeit und www.bke-wendepunkt.de für die Angehörigenarbeit.
Auch das Thema Sucht im Alter liegt uns am Herzen. Wir verstehen deine Ängste und Sorgen. Betroffene, aber auch Angehörige oder Pflegekräfte können sich unter https://bke-suchtselbsthilfe.de/organisation/sucht-im-alter informieren.
So funktioniert die Selbsthilfe:
Klick hier: Schritt 1
Kontaktaufnahme: Gruppe finden, einfach anrufen und – hingehen
Sie suchen eine Gruppe in Ihrer Nähe aus (mit der PLZ-Suche rechts oder über Telefon beim Bundesverband) und rufen den oder die entsprechende/n Ansprechpartner/-in an. So können Sie sich zu einem Gruppentreffen anmelden oder auch zuvor ein Einzelgespräch vereinbaren - egal ob als Angehöriger, Freund, Kollege oder Betroffener.
Klick hier: Schritt 2
Erste Gespräche: sich selbst finden, einordnen und mit der Gruppe warm werden
Sie lernen, dass Sie nicht allein sind - und auch nicht allein mit Ihrer Sucht fertig werden müssen. Das Wichtigste ist uns dabei, Ihnen aufzuzeigen, dass Sie auf dem Weg aus Ihrer Sucht heraus auf dem Weg in eine neue, freiere Zeit sind. Eine Zeit mit mehr Lebensqualität. Dazu hilft der unverstellte Blick auf die aktuelle Situation: Jede/r neue Gruppenbesucher/-in, gleichgültig, ob selbst- oder mitbetroffen, erhält zunächst die Chance, sich und die eigenen Lebensbeziehungen, die persönlichen Defizite und Ressourcen, den eigenen Lebensstil und die individuellen Perspektiven kennen zu lernen und zu überprüfen. Dazu gibt es in den Gruppen vielfache Instrumente, denn die Gruppen verstehen sich als Lern- und Arbeitsgemeinschaften. Wir bieten:
- Einzel-/Erstgespräche
- Hausbesuche
- Gruppengespräche nach dem Prinzip „Hilfe zur Selbsthilfe"
- Informationen und Kontakte zu Ämtern, Ärztinnen und Ärzten und Krankenhäusern
- Betreuung und Begleitung der Hilfesuchenden
- Motivation
- Krisenintervention
- Freizeitgestaltung wie alkoholfreie Geselligkeiten und Feste aller Art, sportliche und kreative Freizeitangebote, Wanderungen und Ausflüge, Freizeiten und Reisen
- Einbeziehen der Blaukreuzarbeit in das aktive Gemeindeleben und -geschehen
- Zusammenarbeit mit u.a. Beratungsstellen, Fachkrankenhäusern und anderen Verbänden
- Aus- und Fortbildung
- Öffentlichkeitsarbeit wie Ausstellungen, „Tage der offenen Tür", Info-Stände, Vorträge in Betrieben und Schulen, Plakataktionen, Eintreten für ein alkoholfreies Abendmahl
- Veröffentlichungen in Tageszeitungen, Gemeindebriefen und Kirchenzeitungen
Klick hier: Schritt 3
Aktiv werden, mitmachen, mitgestalten
Jedes Gruppenmitglied kann sich im Rahmen seiner Möglichkeiten eigenverantwortlich in die Gruppenarbeit einbringen. Dabei achtet die Gruppe auf ein langsames Hineinwachsen der neuen Gruppenbesucher/-innen in die Gemeinschaft.
Hat sich ein Gruppenmitglied in der Beziehung zu sich selbst und seinem Umfeld neu orientiert, besteht für diese Person die Möglichkeit, sich an der Vereinsarbeit zu beteiligen (Miteinbeziehung in das Blaue Kreuz in der Ev. Kirche als Arbeitsgemeinschaft). Das führt dazu, dass alle anfallenden Aufgaben auf mehrere Schultern verteilt werden können. Es liegt in der Verantwortung der Gruppenleitung, die Gruppe nach außen hin zu vertreten und den Ablauf der Gruppenstunde zu organisieren. In einigen Gruppen besteht diese Gruppenleitung nicht mehr einzig aus einer Person und deren Stellvertretung. In diesen Gruppen haben sich Teams gebildet, welche die Funktionen wie Ansprechpersonen in der Öffentlichkeit sein oder das Gruppenleben nach den Wünschen, Bedürfnissen und Stärken der einzelnen Teammitglieder gestalten, aufteilen.
Nach einer festgelegten Zeit hat jede/r Gruppenbesucher/-in die Möglichkeit, Mitglied im Blauen Kreuz in der Evangelischen Kirche zu werden. Mit einem solchen Beitritt gehen sie laut Satzung eine Abstinenzverpflichtung gemäß ihres Suchtmittels bzw. Suchtverhaltens ein. Zudem verpflichten sie sich zur Zahlung eines Mitgliedsbeitrages, der das Fortbestehen der Blaukreuzarbeit gewährleistet. Begrüßt wird ebenso die Bereitschaft, das Verbandsleben aktiv mitzugestalten und somit auch mitzuverantworten.
Wie kann ich mehr über Sucht erfahren?
Viel Wissenswertes zum Thema Sucht haben wir in unserer BKE Suchbroschüre zusammengestellt.
Du kannst sie hier als PDF herunterladen ...
Wer hilft mir bei Suchtproblemen?
Unsere Selbsthilfegruppen vor Ort
Rechte Spalte unter "In deiner Nähe" die PLZ oder Ort eingeben und deine Gruppe finden.
Das BKE kann auf eine langjährige Erfahrung im Umgang mit Sucht und deren Überwindung zurückblicken. So ist jede unserer Gruppen vor Ort kompetent besetzt.