Sucht kennt keine Altersgrenzen. Alkohol, Tabak, Medien und psychoaktive Medikamente führen auch im höheren und hohen Lebensalter zu Missbrauch und Abhängigkeit sowie weiteren schweren gesundheitlichen Schäden. Auch bei illegalen Drogen gibt es eine wachsende Gruppe älterer Konsumenten, deren Bedarf an Hilfe und Unterstützung über die Behandlung der Drogenabhängigkeit hinausgeht.
Die Zahl der älteren Personen, die Missbrauch oder eine Abhängigkeit von Alkohol, Medikamenten oder anderen Suchtmitteln aufweisen, geht in die Millionen. Zunehmend suchen Angehörige Rat, wie sie sich gegenüber einem suchtkranken Partner oder Elternteil verhalten sollen. Bislang erhalten aber nur wenige angemessene Hilfen zur Selbsthilfe. Damit sich das ändert, hat das BKE Angebote zum Thema „Sucht im Alter“ entwickelt.
Bei Alkohol-, Tabak-, Medien- und Medikamentenabhängigkeit im Alter wird häufig die Meinung vertreten, das sei nicht wirklich ernst zu nehmen: „Lass ihn doch, er hat doch sonst nicht viel vom Leben.“ Dabei wird leider oft übersehen, dass die Sucht nach Alkohol, Tabak, Medien und Medikamenten stark ausgeprägt ist. Der Betroffene vernachlässigt bisherige Interessen, seine Persönlichkeit verändert sich, er zieht sich zurück und droht im schlimmsten Fall zu verwahrlosen – für das Umfeld eine Belastung.
Partner, Angehörige und Pflegekräfte versuchen zu helfen, reden, schimpfen oder entsorgen das Suchtmittel. Aber oft bleiben diese Maßnahmen wirkungslos und sie fühlen sich hilf- und mutlos.
Mit den Selbsthilfegruppen vor Ort und in Seminaren bietet das BKE Partnern, Angehörigen und Pflegekräften von suchtkranken älteren Menschen die Möglichkeit zu erfahren und zu lernen, wie sinnvoll mit ihnen umzugehen ist und sich selbst dabei Grenzen zu setzen.