„Der Mensch ist nicht die Summe seiner Probleme, sondern die Summe seiner Möglichkeiten.“
Liebe BKE-Freundinnen, liebe BKE-Freunde,
liebe Leserinnen und Leser,
dieses Zitat erinnert uns daran, dass wir über unsere Herausforderungen hinausblicken und die Potenziale und Stärken eines jeden Menschen in den Mittelpunkt stellen sollen. Diese Haltung
versuchen wir im BKE zu leben. Aber auch hier stoßen wir manchmal auf Herausforderndes, Neues und uns Unbekanntes. Das Thema Sucht ist unser „täglich Brot“, doch wenn der Mensch, der uns gegenübersteht, auch noch eine andere psychische Erkrankung mitbringt oder entwickelt, verunsichert uns dies manchmal.
In einer Welt, die oft von Leistungsdruck und Stress geprägt ist, sind Sucht und psychische Erkrankungen weit verbreitete Herausforderungen, die viele Menschen – auch diejenigen in unseren Gruppen, betreffen. Doch hinter jeder Diagnose steht ein Mensch mit einer einzigartigen Geschichte, Träumen und Hoffnungen. Es ist wichtig, den Fokus nicht nur auf die Krankheit zu legen, sondern auf die Menschen, die darunter leiden.
Sucht ist nicht nur ein individuelles Problem, sondern oft das Ergebnis komplexer sozialer und emotionaler Faktoren. Menschen, die mit Sucht kämpfen, sind nicht definiert durch ihre Abhängigkeit, sondern sind Individuen, die Unterstützung und Verständnis benötigen. Wenn unser Gegenüber zusätzlich mit einer psychischen Erkrankung zu kämpfen hat, sprechen wir von einer sogenannten Doppeldiagnose. Diese Kombination kann besonders herausfordernd sein, da sich die Symptome gegenseitig verstärken können. Für diese Menschen ist es wichtig zu erkennen, dass sie nicht allein sind und dass es Wege gibt, aus dieser Dunkelheit herauszufinden.
Unser BKE mit seinen Selbsthilfegruppen spielt eine entscheidende Rolle in diesem Prozess. Wir bieten einen Raum, in dem Menschen ihre Erfahrungen teilen, sich gegenseitig unterstützen und gemeinsam an ihrer Genesung arbeiten. Bei uns wird der Mensch in seiner Ganzheitlichkeit betrachtet – mit seinen Stärken, Schwächen und der Fähigkeit zur Veränderung.
Es ist an der Zeit, das Stigma rund um Sucht und psychische Erkrankungen abzubauen und den Menschen in den Mittelpunkt zu stellen. Jeder Mensch hat das Recht auf Verständnis, Mitgefühl und die Chance auf ein erfülltes Leben. Lasst uns eine unterstützende Gemeinschaft sein, in der Heilung und Hoffnung gedeihen können. Denn letztlich sind es die Menschen, die zählen – nicht die Krankheiten, die sie plagen.
Wir wünschen viel Freude beim Lesen dieser Ausgabe unserer BKE VIELFALT und allen Leserinnen und Lesern eine frohe, besinnliche und friedvolle Weihnachtszeit!
Lando Horn, Grit Kern, Doreen Rupieta und Markus Caspers
für den Bundesvorstand und für das Redaktionsteam der BKE VIELFALT